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Was Sie für die Berechnung der Heizlast benötigen...(U-Wert. Transmissionsverlust, spez.Wärmekapazität, Normaussentemperatur, Anlagenverluste u.a.)
Bemerkung: Diese Ihre Berechnung ist vereinfacht und hält nicht den Profiberechnungen von geprüften Energieberatern stand. Dennoch nähern wir uns den Werten über 90 Prozent. Diese Berechnung soll weder eine Konkurrenz sein noch erhebt sie den Anspruch, fehlerlos zu sein....
Sie müssen sich nun mit einigen Fachbegriffen "schlau" machen...
1. Der immer wieder auftauchende U-Wertl
Laienhaft definiert ist es ein unter Laborbedingungen ermittelter Wert. Es gibt kein Regen,kein Wind und kein Sonnenschein unter diesen Bedingungen. Zu recht wird dieser Wert deshalb kritisisiert. Doch es gibt keine anderen Anhaltspunkte, ausser die Erfahrung, um ein Bauteil wegen des Isolierverhaltens zu berechnen.
Wärme ist eine Form von ENERGIE. Sie fliesst immer vom Wärmeren zum Kälteren. Vom warmen Inneren zum kalten Äusseren (wenigstens im Winter) Alle Bauteile zwischen Aussen und Innen setzen sich diesem Wärmefluss entgegen, bieten also einen WIDERSTAND (Wände, Dächer, Fenster, Böden ,Decken)
Dieser trotz Widerstand durchfliessende Wärmestrom durch ein Bauteil wird U-Wert genannt. Er wird gemessen in Watt auf einen Quadratmeter Bauteil und einem Grad Kelvin Temperaturunterschied.W/m²xGradx Kelvin(irreführend ist, dass ein weiterer Wert hier eine Rolle spielt. Es ist die Wärmeleitfähigleit, lamda genannt.Dass dieser Wert unmittelbar mit dem U-Wert zusammenhängt, sollte klar sein. Später werde ich ihn erklären...lassen Sie sich nicht beirren...
Warum Kelvin und nicht Celsius? Celsius irritiert, da wir assozieren, dass 1 Grad +1Grad über Null ist. Es wird aber die Differenz gemessen. Und da bietet sich Kelvin an, einfach gesagt....???!!!Bei späterer Berechnung nur die Differenz wischen aussen und innen angeben. zB. aussen -12. innen +20,-.....Differenz 32 Grad....
2. Transmissionsverluste, Transmissionwärmeverluste
Für die Heizlast ist ja von Bedeutung, wie und wieviel das ganze Haus mit seiner Hülle an die Umgebung Wärme verliert. Deshalb sind die Hüllflächen zu ermitteln mit ihrer jeweiligen Konstruktion. Also Fenster, Wände, Dach, Böden. Und jetzt wirds nicht komplizierter, sondern aufwendiger. Man braucht den genauen U-Wert der jeweiligen Konstruktionen der Aussenflächen des Gebäudes. Nicht alle sind rechteckig und man hat mal ein Walmdach mit Gauben, da muss man schon aufpassen...Auch, wie diese Flächen an andere grenzt. Es ist nicht egal, ob es eine Wand ist, die an eine Garage grenzt oder an eine Trennwand zum Nachbarn, der ebenfalls eine Raumtemperatur von 21 Grad hat....
Zur ermittlung braucht man denn die verschiedenen Flächen, die Innentemperaturen und die U-Werte der jeweiligen Flächen. Zu den Aussentemperaturen ausserhalb des HAuses kommen wir noch. Hier muss ja wie beim Beispiel aus Teil 1) die am Ort üblichen tiefsten Temperaturen angenommen werden..(siehe 3.)
3, Die Aussentemperatur-Norm- Außentemperatur
…stellt die tiefste im Zweitagesmittel der Lufttemperatur dar, die 10mal in 20 Jahren erreicht oder unterschritten wurde.Dazu gibt es genaue Tabellen, eine gröbere ist hier:
Zur Berechnung muss dieser Extremfall angenommen werden. Für die Berechnung der Heizlast brauchen Sie diesen Wert. Für Hannover z.B. -12 Grad
4. Der Lüftungsverlust
Wenn Sie am Heizen sind, draussen ist es kalt-immer wieder kommen Bekannte etc..machen die Türe auf, das Fenster wird gekippt und es gibt weitere Undichtigkeiten. Dabei geht wieder Wärmeenergie verloren, die insgesamt wieder erneuert werden muss. Hier bekommen Sie für Luft (um dieses Medium geht es ja) einen nur für Luft einen spezifischen Wert,die WÄRMEKAPAZITÄT,der wie ein Ausweis für die Luft gilt:nämlich 0,34 (Watt x Stunde durch m³x Temperatur)Jetzt fehlt noch die Angabe über die Luftwechechselrate. Auch hier ist das Bewohnerverhalten zu sehen. Man gehet von 0,3 bis 0,5, so gesehen 30% bis 50%. Wir nehmen 30% (0,3) pro Stunde auf das Gesamtvolumen gerechnet
Zur Berechnung brauchen wir jetzt noch das Gesamtbruttovolumen.
Brutto meint hier die Aussenmasse der Hüllfläche.
Bei einem rechteckigen Kasten ist das nicht so schwer, bei einem verwinkelten Haus miot Erker und Gauben, Geschosse versetzt etwas schwerer. Berechnen Sie also das Volumen. Wir brauchen es nachher zur Berechnung der Heizlast, hier die Lüftungsverluste.
5. Verluste für die Wiederaufheizung und Verteilleitungen im Haus
Auch wenn die Rohrleitungen isoliert sind gegen Wärmeverlust, gehet Wärmeenergie verloren. Besonders wenn sie in kalten Kellern verlegt sind. Das können schon bis 40 % der erzeugten Wärmeleistung sein.Wir gehen von 15% als Wert aus. (Gut isolierte Leitungen) Aber auch wenn das HAus nachts abgesenkt wird oder nach Urlaubstagen, muss Energie aufgebracht werden, um das Haus bewohnen zu können. Es muss also zu der Heizlast von der bisher gesamten Energie( ausser Warmwassererzeugung) 15% aufgeschlagen werden.
5. Aufwand für das erzeugen von Warmwasser (WW)
Hier ist ein Erfahrungswert einzusetzen. Klar ist, dass es vom Verhalten der Bewohner und deren Anzahl abhängig ist.Deshalb schwankt dieser Wert. Im Mittel sind hier 0,25KW anzusetzen pro Person. Werte von 0,15 bis 0,4KW pro Person sind leicht möglich.So sind jetzt für eine einfache Berechnung die notwendigen Parameter zusammen.Im nächsten Post wollen wir rechnen... (siehe Teil 3)